Immobilienmärkte erholen sich weiter – Chancen für den Kauf einer Immobilie
Immobilienmärkte in Europa im dritten und vierten Quartal 2024: Stabilität und Chancen
Im dritten und vierten Quartal 2024 zeichnet sich auf den europäischen Immobilienmärkten eine Stabilisierung ab. Günstigere Finanzierungskonditionen, gesenkte Zinsen und eine moderate Preisentwicklung fördern eine allmähliche Erholung, insbesondere in Ländern wie Deutschland, Belgien und Frankreich. Lokale wirtschaftliche Faktoren und eine bessere Kreditverfügbarkeit tragen maßgeblich zu diesem Aufwärtstrend bei.
Verbesserte Kreditbedingungen durch sinkende Zinsen
Die Europäische Zentralbank (EZB) reduzierte im Juni und September 2024 die Leitzinsen jeweils um 25 Basispunkte. Diese Zinssenkungen markierten das Ende eines langanhaltenden Zinsanstiegs und führten zu verbesserten Kreditmöglichkeiten. In Deutschland, Belgien und Frankreich sanken die Hypothekenzinsen deutlich, wodurch die Nachfrage nach Immobilienkrediten wieder anzog. Im Juli 2024 erreichte das Kreditvolumen in diesen Ländern ein Niveau, das an die Höchststände vor der Zinswende heranreicht.
Entwicklung der Immobilienpreise: Stabilität und moderate Zuwächse
In den führenden europäischen Ländern zeigen sich stabilisierende oder leicht steigende Immobilienpreise:
- Deutschland: Die Immobilienpreise stiegen im dritten Quartal um durchschnittlich 0,9 % auf etwa 3.004 €/m². Besonders Städte wie Dortmund (+3,7 %), Dresden (+3,3 %) und Stuttgart (+2,4 %) verzeichneten ein starkes Wachstum, während die Preise in Berlin und Leipzig nahezu stagnierten oder geringfügig zurückgingen.
- Belgien: Auch hier war ein moderater Anstieg um 0,9 % zu beobachten, mit einem Durchschnittspreis von 2.325 €/m². Vor allem die Regionen Flandern und Brüssel profitierten von den verbesserten Finanzierungsbedingungen und einer gesteigerten Käufernachfrage.
- Frankreich: Der Preisanstieg fiel mit 0,1 % deutlich geringer aus. Eine weitergehende Erholung wird jedoch bis 2025 erwartet, nachdem vorübergehende Preisrückgänge für das Frühjahr prognostiziert werden.
Auch in Südeuropa gab es Veränderungen: In Spanien und Portugal stiegen die Preise weiter, wenn auch weniger dynamisch. In Italien erholte sich der Markt mit einem Quartalszuwachs von 1,6 %.
Transaktionen: Stabilisierung nach schwachen Jahren
Das Transaktionsvolumen blieb in Frankreich und Belgien auf niedrigem Niveau, während Deutschland von besseren Finanzierungsmöglichkeiten profitierte. In Frankreich erreichten die Verkäufe von Bestandsimmobilien im August 2024 einen Tiefstand von 756.000 Transaktionen. Mit weiter sinkenden Zinsen könnte die Zahl jedoch bis 2025 auf bis zu 900.000 Verkäufe jährlich steigen.
Regionale Trends und wirtschaftliche Einflüsse
- Belgien: Günstigere Hypothekenzinsen verbesserten die Kaufkraft erheblich – Haushalte können im Schnitt 6 m² mehr Wohnfläche erwerben. In Regionen wie Wallonien und Flandern könnten geplante Reduzierungen der Transaktionskosten 2025 zusätzliche Marktimpulse setzen.
- Frankreich: Hohe Staatsschulden (110,6 % des BIP) und ein Defizit von 5,5 % belasten den Markt. Politische Unsicherheiten wie die Auflösung der Nationalversammlung im Juni 2024 trüben das Vertrauen der Käufer.
Ausblick für 2025: Positive Perspektiven
Die mittel- bis langfristigen Aussichten sind von gesunkenen Zinsen und einer allmählichen Markterholung geprägt:
- Deutschland: Moderate Preissteigerungen dürften sich bis ins Jahr 2025 fortsetzen, vor allem in den großen Städten.
- Frankreich: Nach einer Phase der Preisrückgänge könnte sich der Markt bis Frühjahr 2025 stabilisieren. Eine Verbesserung des Transaktionsvolumens ist wahrscheinlich, falls die politischen Rahmenbedingungen klarer werden.
- Belgien: Die derzeitige Marktstabilität wird sich voraussichtlich in langfristig moderaten Preissteigerungen fortsetzen, unterstützt durch günstige Kreditkonditionen und geplante Steueranreize.
Fazit
Die verbesserten Finanzierungsbedingungen und die Stabilisierung der Immobilienpreise bieten sowohl Käufern als auch Eigentümern mit Verkaufsabsicht gute Chancen. Lokale wirtschaftliche und politische Faktoren bleiben jedoch ausschlaggebend für die Entwicklung in den einzelnen Ländern. Käufer sollten die derzeitigen günstigen Kreditmöglichkeiten nutzen, bevor die erwarteten moderaten Zinssteigerungen 2025 einsetzen.